Anstatt nach meinen Vorlesungen zurück in mein Zimmer zu gehen und dort zu lernen, entschied ich mich, lieber in die Stadt zu gehen. Nicht, weil ich wirklich Lust darauf hatte, sondern weil meine Mitbewohnerin da war und ich so eh nicht lernen würde können. Und auf dem Campus war immer viel zu viel los. Also schnappte ich mir meine Tasche, schob ordentlich mein Notizbuch und ein Shakespeares "Midsummer Nights Dream" ein und warf meiner Mitbewohnerin ein Lächeln zu, bevor ich mich auf den Weg machte. Das Wetter war eigentlich ganz nett und so ging ich zu dem kleinen See im Park, um mich auf eine Bank nieder zu lassen und zu lesen.
Nach dem ich genug hatte, ging ich langsam wieder zurück aber mir viel die Junge gutaussehende Frau auf
Ich ging dann einfach zu ihr und setzte mich neben sie
"Einen schönen guten Abend ich hoffe es stört sie nicht wenn ich mich neben sie gesetzt habe"
schaute sie musternd an
"Ich bin übrigens Louis"
ich reichte ihr die Hand
Ich hatte mir einen Stift rausgesucht und angefangen, alle Symbole zu markieren, als sich jemand neben mich setzte. Aus den Augenwinkeln sah ich den jungen Mann an, doch sah sofort wieder auf mein Buch, als ich realisierte, dass er gut aussah. Soph, konzentrieren, nicht ablenken lassen ermahnte ich mich selber, doch sprach er mich dann auch an. Ich sah ihn an und lächelte, bevor ich leicht den Kopf schüttelte. "Nein, nein ist schon ok" sagte ich ruhig und biss mir auf die Unterlippe, als ich mich wieder Lysander und Hermia widmete. Auch wenn ich das Buch schon mehrmals gelesen hatte, liebte ich es immer noch. Der junge Mann stellte sich dann jedoch vor und ich sah ihn erneut an. "Uhm, freut mich. Ich bin Sophia" Ich schüttelte seine Hand und musterte ihn dann schüchtern.
Während ich wartete bis sie sich auch vorstellte schaute ich auf das Buch aber konnte nicht lesen was es für eins war, nun ja es gab mich auch wirklich nichts an.
"Das ist wirklich ein schöner Name Sophia"
sagte ich lächelnd zu ihr
"Bist du öfters hier alleine im Park"
fragte ich und lächelte ganz leicht
ich wollte sie auch nicht mit fragen nerven oder dergleichen
Ich lächelte leicht und fuhr mir durch die Haare, nur um sie mir dann wieder hinter die Ohren zu stecken. "Ehm, danke?" sagte ich, obwohl es wohl mehr nach einer Frage klang. Immerhin hatten meine Eltern mir diesen Namen gegeben. Aber sein Lächeln war nett und er war nicht so wie diese ziemlich selbstbewussten, aufdränglichen Studenten, die ich kannte und das war mir sehr recht. "Manchmal, ich meine, nicht wirklich oft. Nur, von Zeit von Zeit, wenn, naja ich Ruhe brauche und so" erklärte ich ihm dann. "Und, uhm, was ist mir dir?" fragte ich dann vorsichtig nach. Ich führte eigentlich ziemlich selten Gespräche mit fremden Leuten, insbesondere fremden Männern und so war ich eher schüchtern als alles andere.
Nun sie schien ruhig und ein wenig unsicher und auch zurückhaltend aber das war ich früher auch mal, daher konnte ich sie gut verstehen
"Nun ja ich oft wenn es die zeit zulässt und es nicht zu spät ist wenn ich meine Arbeit beende, vorallem kann man hier echt gut entspannen und die ruhe genießen, siehst du es genauso
"Du brauchst keine Angst oder sonst etwas vor mir haben ich tu dir nichts, ich war früher so ähnlich wie du jetzt bist aber dann habe ich mich verändert"
sagte ich aufmunternd
Auch wenn ich selber nicht gerne redete - schon gar nicht über mich selber - konnte ich gut zuhören. Und so schloss ich sanft mein Buch, während ich ihm zuhörte. Er schien nicht so viel älter zu sein, als ich, aber dennoch wirkte er sehr erwachsen. Der Anzug, den er trug, trug sicher dabei dazu und lies nicht nur seiner Schönheit hervorstehen, sondern ihn auch erwachsener wirken, als er aussah.
"Deshalb bin ich auch hier, wegen der Ruhe... Hier sind nicht so oft Leute und naja, man kann sich konzentrieren" sagte ich, während ich mit meinem Buch ein bisschen wackelte, um zu signalisieren, dass ich mit Konzentration das Buch meinte und für mich verbunden damit Uniaufgaben.
"Ich, uhm ich hab keine Angst?" Murmelte ich, konnte mir aber trotzdem nicht so ganz erklären, warum er mit mir redete. Nicht das ich das schlimm viel, blos normalerweise machte sich sonst keiner die muhe. "Wie meinst du das mit, du warst früher wie ich?"
"Nun es ist zwar schon etwas her aber auf den College war ich auch so wie du und als ich dann mein Studium begann habe ich mich verändert"
sagte ich zu ihr
"Wenn man ein eigenes Unternehmen hat da kann man es sich nicht leisten so zu sein, deshalb hab ich auch Kurse besucht damit ich so bin nun, aber du kannst natürlich so sein wie du willst bei Frauen ist es oftmals etwas anders"
sagte ich lächelnd
Ich wusste nicht so ganz, was ich jetzt eigentlich sagen sollte. Ich war nun mal, wie ich war und auch wenn ich mir manchmal wünschte, nicht so alleine zu sein, wollte ich mich auch nicht mit aller Kraft ändern. Und so nickte ich nur, während ich abwechselnd zu Louis und zum See sah. Ohne es wirklich zu merken, spielte ich mit den Ecken meiner Buchseiten. Gespräche über mich und meine Persönlichkeit machten mich einfach nervös, aber dafür konnte er ja nichts. "Wieso sollte es was anderes sein, nur weil ich eine Frau bin?" fragte ich dann aber doch nach.
"Naja ich denke es einfach, es sollte wirklich kein Vorwurf sein Sophia"
sagte ich entschuldigend
"Es sollte auch nicht so Klingen als solltest du dich ändern jeder ist so wie er ist und das ist auch gut so"
sagte ich zwinkernd zu ihr
"So langsam müsste ich los aber wenn du willst siehst man sich später noch"
sagte ich und schaute sie fragend an
Ich nickte nur, sagte aber erst mal nichts. Nicht weil er was falsches gesagt hatte oder ähnliches, sondern weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. So war das meistens mit mir, dass ich so schüchtern und merkwürdig war, um mich richtig mit anderen zu unterhalten.
Als er mir zu zwinkerte sah ich auf den Boden, um zu verbergen, dass ich rot wurde. Das musste er ja nicht unbedingt sehen, wirklich nicht.
"Ehm, ja, gerne. Ich, ich meine, wenn du möchtest. Uhm, na dann, bis später" stammelte ich dann, schaffte es aber, ihn anzulächeln.
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